PP-Basis Test - Periimplantitis/Parodontitis-Erreger Test und genetische Entzündungsprädisposition
Ursache der Parodontitis sind Bakterien, die vor allem die Zahnfleischtaschen besiedeln und zu entzündlichen Veränderungen des Zahnfleisches, des Zahnhalteapparates und des Knochens führen.
Das Parodontitis-Risiko ist individuell verschieden und von vielen Faktoren abhängig.
Neben genetischer Veranlagung stellen Nikotinabusus, insuffiziente Mundhygiene, Stress und nicht eingestellter Diabetes erhöhte Risikofaktoren für die Entstehung und das Fortschreiten einer Parodontitis dar.
Unbehandelte Parodontitis kann zum Zahnverlust führen, aber sie kann auch dem gesamten Organismus schaden. Vor allem im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen scheint Parodontitis ein oft wenig beachteter Risikofaktor zu sein.
Bei den stark ausgeprägten Parodontitisformen sind in den Zahnfleischtaschen der betroffenen Patienten besonders aggressive, charakteristische parodontopathogene Markerkeime vorhanden.
Das gleiche Keimspektrum kann eine Schleimhautentzündung (Muko¬sitis) und einen fortschreitenden Knochenverlust im Umfeld eines Implantats (Periimplantitis) verursachen, die letztlich zur Lockerung oder gar zum Verlust des Implantates führen. Wenn parodontopathogene Markerkeime vor der Versorgung eines Patienten mit Implantaten nicht vollständig beseitigt werden, trägt dieser Patient ein höheres Risiko für die Entwicklung einer Periimplantitis.
Testdurchführung:
Probenmaterial wird aus Zahnfleischtaschen mit Hilfe von Papierspitzen entnommen um die elf wichtigsten Problemkeime (Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Porphyromonas gingivalis, Tannerella forsythia, Treponella denticola, Prevotella intermedia, Peptostreptococcus micros, Fusobacterium sp., Campylobacter rectus, Eubacterium nodatum, Eikenella corrodens, Capnocytophaga sp.) mittels PCR- und Microarray-Technik zu detektieren.
Bei entsprechendem klinischen Befund kann eine adjuvante Antibiotikatherapie sinnvoll sein und die Kenntnis des parodontopathogenen Bakterienspektrums, sowie der Keimkonzentration sind für die Wahl des einzusetzenden Antibiotikums wichtig.
Um die genetisch bedingte Entzündungsbereitschaft des Patienten zu testen wird eine Speichelprobe mittels Real Time PCR auf Polymorphismen der Gene Interleukin-1 (IL-1A, IL-1B +3953, IL-1RN) und Tumornekrosefaktor alpha (TNFα) untersucht. Für eine erweiterte Untersuchung der Knochenqualität bieten wir die Analyse der Polymorphismen der Gene Collagen-1 (COL1A1) und Vitamin D Rezeptor (VDR) an.
Bild: Benjamin Thorn / pixelio